Depressionen vorbeugen
Depressionen machen den größten Anteil der psychischen Erkrankungen aus. Dabei ist es für viele Betroffene gar nicht einfach, zwischen einer normalen Traurigkeit und einer echten Depression zu unterscheiden. Entsprechend schwierig ist auch eine Vorbeugung.
Was ist eine Depression?
- Die Depression wird oft von Außenstehenden als große Traurigkeit dargestellt. Betroffene Patienten berichten aber häufiger über eine totale Leere und völlige Gefühllosigkeit verbunden mit vermindertem Antrieb.
- Ablenkung und Ansprache durch vertraute Menschen werden von Depressiven nicht als echte Hilfe empfunden. Sie reagieren kaum darauf.
- Das Interesse an wichtigen Dingen des Lebens, die vor der Erkrankung vielen Betroffenen Spaß bereitet haben, geht verloren.
Was sind die Ursachen einer Depression?
- Grundsätzlich unterscheidet man zwischen primären Depressionen, die keine andere Erkrankung als Ursache haben und sekundären Depressionen, die einen konkreten Auslöser haben.
- Es ist erwiesen, dass bei Patienten mit Depressionen bestimmte Botenstoffe im Gehirn seltener vorhanden sind. Diese Botenstoffe steuern die positiven Emotionen, die Menschen empfinden.
Was können Patienten mit Depressionen tun?
- Sehr wichtig ist, dass eine Behandlung lange genug erfolgt. Dies gilt sowohl für psychotherapeutische Maßnahmen als auch für Medikamente.
- Bis eine Wirkung einer Therapie eintritt, dauert es meist vier Wochen – bei Gesprächstherapien oftmals auch länger. Nach diesen vier Wochen tritt eine Besserung ein. Viele Patienten beenden dann vorzeitig ihre Therapie, weil sie sich geheilt fühlen. Es erfolgt jedoch häufig ein Rückschlag. Eine Therapie sollte mindestens über sechs Monate eingehalten werden.
- Gerade wenn Patienten, die schon einmal unter einer Depression litten, in schwierige Lebenslagen kommen, sollten sie unbedingt positive Erlebnisse schaffen. Es ist dann besonders wichtig, dass keine „negativen Bahnen“ geschaffen werden, mit denen sich die Patienten immer weiter in die Depression hineinziehen. Ausgehen, soziale Kontakte pflegen, „sich etwas Gutes tun“ – das sind wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung einer erneuten Depression.
- Wie bei allen Erkrankungen ist ein gesunder Schlafrhythmus ebenfalls wichtig, um Depressionen vorzubeugen. Schlafmangel kann Depressionen verstärken (Wobei in seltenen Fällen bewusster Schlafentzug unter ärztlicher Überwachung auch zur Therapie herangezogen wird).
- Eine gesunde Ernährung und der Verzicht auf Alkohol können sinnvolle Ergänzungen sein.
- Gerade im Frühjahr ist es ratsam, möglichst häufig ins Freie zu gehen, um viel Sonne aufzunehmen. Auch dies fördert die gesunde Psyche.
Die Behandlung einer Depression gehört immer in die Hände eines Arztes. Je länger eine Depression andauert, desto geringer sind die Heilungsraten. Daher sollten Betroffene möglichst frühzeitig einen Arzt aufsuchen. Eine angesetzte Therapie sollte auf jeden Fall über sechs Monate gehen und nicht ohne ärztlichen Rat abgebrochen werden.
Über die Praxis können Teilnahmen an digitalen Gesundheitsmanagement-/DIGA-Programmen veranlasst werden.